Dienstag, 6. August 2013

schwitzen - mehr als nur unangenehm

R. B.  / pixelio.de
Jeder schwitzt. Der eine mehr der andere weniger.
Und viele glauben, je mehr man schwitzt desto mehr Kalorien bzw. Fett wird verbrannt!
Stimmt das?
Und warum schwitzen einige mehr und andere fast nicht?
Alles was sie schon immer über das Schwitzen wissen wollten finden sie hier:

Warum schwitzt der Mensch:
Schwitzen hat mehrere Gründe.
Zum einen wird überschüssige Wärme abgegeben und somit die Körpertemperatur reguliert.
Der Mensch besitzt zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen. Diese sitzen unter der Haut und werden vom vegetativen Nervensystem (steuert die überlebenswichtigen Funktionen) gesteuert. Das erklärt auch das plötzliche schwitzen bei Aufregung oder Nervosität.
Zum anderen werden wichtige Duftstoffe (Pheromone) darüber freigesetzt die bei der Fortpflanzung eine wichtige Rolle spielen.
Zudem erhält der Schweiß den Säureschutzmantel unserer Haut.

Verbrennen wir mehr Kalorien wenn wir viel schwitzen?
Viele ziehen sich bei hohen Temperaturen noch zusätzlich beim Training einen Pullover oder Trainingsjacke an. Mit der Begründung man verbrenne mehr Kalorien wenn man mehr schwitzt.
Das ist ein Mythos der leider nicht stimmt.
Beim schwitzen kommt es nur zur Wasserabgabe, was kaum Kalorien verbrennt! Es macht das Training einfach nur zur Tortur für den Körper da er droht zu überhitzen. Also: lockere luftige Kleidung an bei hohen Temperaturen!

Warum schwitzen manche mehr als andere?
Männer schwitzen in der Regel mehr und auch schneller als Frauen. Das liegt an der größeren Hautoberfläche. Daher haben sie auch mehr Schweißdrüsen und verbrennen logischerweise deshalb auch mehr Kalorien.
Menschen die in wärmeren Regionen leben haben sich evulotionsbedingt auch daran angepasst und besitzen mehr Schweißdrüsen als andere die in kühleren Regionen leben.
In Ruhe schwitzt der Mensch nur 100 - 200 Milliliter Schweiß. Bei anstrengender sportlicher Betätigung kann es schon mal 1,5 Liter in einer Stunde werden. 
Menschen die regelmäßig Sport treiben schwitzen mehr als Untrainierte.
Das kommt daher das der Körper bzw. die Schweißdrüsen lernen, gezielt bei Anstrengung Schweiß zu produzieren.
Dabei schwitzen wir nur etwa 1% der Gesamtschweißmenge über die Drüsen in unseren Achselhöhlen aus.

Was ist Schweiß und warum riecht er?
Maria Lanznaster  / pixelio.de

Schweiß besteht zu 99% aus Wasser sowie aus Kochsalz, Harnstoff, Immunglobolinen (Antikörper), flüchtigen Fettsäuren, die verantwortlich für den Geruch sind, und Cholesterin.
Dabei riecht frischer Schweiß gar nicht. Erst wenn die Bakterien auf unserer Haut anfangen diesen zu zersetzen fängt er an zu riechen.

Schwitzen als Krankheit
Wenn mehr als 100 Milliliter Schweiß in 5 Minuten in den Achselhöhlen produziert wird, sprechen wir von Hyperhidrose (krankhaften schwitzen).
Bei manchen ist das nur an Händen, Füßen oder Achselhöhlen. Andere bekommen diese Schweißausbrüche am ganzen Körper.
Dies ist für die Betroffenen sehr unangenehm. Doch kann man sich behandeln lassen. Angefangen von Gleitstromtherapie, Botox oder gar der Entfernung der Schweißdrüsen. Der Hausarzt kann helfen!

Fazit: Schwitzen ist die menschliche Klimaanlage. Wer viel schwitzt hat eine hervorragend funktionierende Aircondition. Wer kaum schwitzt besitzt eine kaputte oder eine die schlecht funktioniert.
Versuchen sie es so zu betrachten, dann sehen sie lästigen Schweißflecken vielleicht mit anderen Augen. :)

Immunglobulinen
Immunglobulinen
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