Dienstag, 15. Januar 2013

Unser täglicher Fleischwahn - wie ungesund ist er wirklich?

Antibiotika Skandale, Dioxine im Tierfutter, Massentierhaltung auf engstem Raum oder skandalöse Filme über Schlächtereien.
Nichts hält uns wirklich langfristig davon ab, täglich Fleisch und Fleischnebenerzeugnisse zu uns zu nehmen.
Rund 85 % der Deutschen essen täglich Fleisch.
Der Deutsche verspeist in seinem Leben rund 1.094 Tiere! ! !

Quelle: Fleischatlas/zeo2/Vebu, CC-BY-SA
Das sind pro Kopf im Jahr rund 60 kg Fleisch.
Gegenüber Entwicklungländern ist das doppelt so viel. In den ärmsten Ländern der Welt kommt der  Bürger nur auf rund 10 kg im Jahr.

Von seiner Biologischen Wertigkeit ist Fleisch unschlagbar.
Es enthält viele Nährstoffe, wie Eisen, Zink und Selen sowie Vitamin A und B-Vi­tamine, die der menschlichen Körper gut aufnehmen und verwerten kann. Und es ist reich an essenziellen, sprich lebensnotwendigen Aminosäuren.




Doch es enthält auch viele Purine, die bei Personen mit einem gestörten Harnsäurestoffwechsel zu
Gichtanfällen führen kann.

Und was ist mit den tierischen Fetten?
Fleisch wird wegen seiner Fette und des Cholesterinanteils als eher ungesund eingestuft.
Doch das war einmal.
In den letzten 20 Jahren ist Fleisch immer fettärmer geworden. Das kommt einerseits daher, weil immer mehr Fett weggeschnitten wird, und somit magere Fleischstücke auf dem Teller landen.
Auch das Schlachten immer jüngerer Tiere sowie durch züchten spezieller Tierrassen wird das möglich.
Peter Smola  / pixelio.de
Im Jahr 1991 enthielt z.B 100 g Schweinefleisch rund 9 g Fett. Heute sind es nur noch 2g!
Selbst beim fetten Schweinebauch ist der Fettgehalt um 12g Fett pro 100g Fleisch gesunken.
Mageres Fleisch, dass keine sichtbares Fett enthält, hat heutzutage zwischen 1 und 4 g Fett.
Durch den reduzierten Fettanteil im Fleisch sinkt auch der Anteil der gesättigten Fettsäuren.
Studien zufolge liegt er bei unter 50%.
Bei Tieren aus Weidehaltung ist das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren besser als bei Massentierhaltung. Daher empfiehlt es sich auf Bio-Fleisch umzusteigen. Siehe Artikel:  http://fitmiteva.blogspot.de/2012/11/bio-ist-bio-gesunder-oder-nicht.html

Doch was ist mit dem Cholesterin?
Der Cholesterinanteil ist unabhängig vom Fettanteil relativ konstant.
Im Muskelfleisch schwankt der Cholesteringehalt je nach Fleischart und Teilstück, egal ob Schwein, Rind, Kalb, Geflügel oder Lamm, zwischen 60 und 80 Milligramm Cholesterin pro 100 Gramm.
In den Innereien der Tiere ist jedoch jede menge Cholesterin enthalten. In Niere und Leber sind es zwischen 260 und 380 mg.
Daher kommt es bei Verzehr von viel Wurstwaren und Innerein zu einem hohen Cholesterinspiegel.
Von regelmäßigen Verzehr ist deshalb abzuraten.

Studien dazu
Trotz der vielen und wichtigen Inhaltstoffe die im Fleisch enthalten sind, kommt es vor allem bei rotem Fleisch oft zu der Aussage, es fördere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Krebs.
Diese Erkenntnisse stammen aus der EPIC-Studie, die mit 519.000 Teilnehmern weltweit die größte epidemiologische Studie ist, die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs sowie anderen chronischen Erkrankungen untersucht.
Laut dieser Studie fördert es das Darmkrebsrisiko bei täglich rund 100 g verzehrten Fleisch auf 50%. Bei gleicher Menge an Wurstwaren sogar bis zu 70%.
Forscher vom National Cancer Institute in Rockville, Maryland bestätigten diese Resultate.
Jedoch ist nicht das Fleisch alleine der Auslöser solcher Erkrankungen. Da spielen genetische Faktoren und Zubereitung der Speisen auch eine wichtige Rolle.
z.B entstehen beim grillen heterozyklische Amine (stark mutagene Verbindungen) die für den Körper nicht gerade gesundheitsfördernd sind.

Fazit: Fleisch ja, aber die Menge machst. Solange es nicht in rauen Mengen, jeden Tag, auf dem Speiseplan steht, kann unbedenklich weiter geschlemmt werden. 
Bioprodukte ethalten mehr Nähstoffe und bessere Fette + bessere Lebensqualität für die Tiere.











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